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Übersetzen – ein aussterbender Beruf?

19
Sep, 2024
Ellen Göppl

Am 30. September ist Hieronymus-Tag. An diesem Tag feiern Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen den Internationalen Tag des Übersetzens. Dieses Jahr stellt die International Federation of Translators (FIT) den Tag unter das Motto „Translation, an art worth protecting“.

Kein Wunder, dass der Verband unsere Branche als schützenwert bezeichnet, wird sie doch in Diskussionen über KI regelmäßig totgesagt. Viele Einkäufer von Übersetzungsleistungen können der Versuchung nicht widerstehen, die kostenlosen Dienste von DeepL, Google Translate & Co. zu nutzen. Sowohl Übersetzungsagenturen als auch freiberufliche Übersetzer*innen merken das an der Auftragslage, der Preisdruck steigt. Inzwischen haben allerdings viele Nutzer von Übersetzungen gemerkt, dass der Maschinen-Ouput nicht immer ideal ist. Einerseits enthält maschinelle Übersetzung inhaltliche Fehler, anderseits ist etwa bei Werbetexten der Stil zumindest hölzern, und kreativere Ausgangstexte sind nach maschineller Übersetzung oft eher verwirrend. Außerdem nimmt das Bewusstsein für das Thema Datenschutz zu – und dass dieser bei Gratis-Übersetzungstools im Internet nicht gegeben ist. Beim (mündlichen) Dolmetschen ist es noch heikler: Je nach Aussprache werden nicht alle Wörter richtig erkannt, was wie bei einer Flüsterpost dann zu Verzerrungen oder sogar unfreiwilligen Lachern führen kann. Ferner kann die Maschine weder Ironie noch Emotionen erfassen.

Sterben Sprachmittler aus?

Wie bei anderen komplexen Tätigkeiten auch kann die KI den Menschen bei der Übersetzung unterstützen, nicht aber ersetzen. Menschliche Übersetzer*innen verstehen sprachliche Feinheiten, kulturelle Nuancen und Zusammenhänge, die von der KI nicht oder falsch erfasst werden. Bestimmte Textsorten wie Marketingmaterialien oder literarische Werke erfordern menschliche Kreativität und stilistische Anpassungen. Wenn ein Ausgangstext Fehler enthält, merkt ein Mensch das und fragt nach. Die Maschine übersetzt einfach. Außerdem stellen Menschen sicher, dass sensible Informationen vertraulich behandelt und Datenschutzbestimmungen eingehalten werden.

Warum Übersetzen eine Kunst ist

Professionelle Übersetzer*innen verfügen über eine Hochschulausbildung. Neben der perfekten Sprachbeherrschung zeichnen sie sich durch Fachwissen, eine hohe technische Expertise und diverse Softskills aus:

  • Umfassendes Verständnis der Funktionsweise von Machine Translation (MT)-Systemen wie Neural Machine Translation (NMT)
  • Intensive Ausbildung in der Nutzung von CAT-Tools wie SDL Trados, MemoQ, Across usw.
  • Regelmäßige Weiterbildung, um auf dem neuesten Stand der Technik und Methodik zu bleiben
  • Spezialisierung auf ein oder mehrere Fachgebiete, z.B. Recht oder Energietechnik
  • Schulung der Fähigkeit, kreative, stilistische und kulturell angepasste Übersetzungen zu liefern
  • Effiziente Nutzung von KI und CAT-Tools zur Steigerung der Produktivität und Konsistenz in der Terminologie
  • Fähigkeit zur Überarbeitung maschineller Übersetzungen (Post-Editing)
  • Fundiertes Wissen über kulturelle Unterschiede und die Fähigkeit, kulturell angemessene Übersetzungen für den jeweiligen Zielmarkt zu erstellen
  • Fähigkeit, mit vertraulichen und sensiblen Informationen umzugehen. Das ist nicht nur in rechtlichen, medizinischen und geschäftlichen Kontexten wichtig.
  • Einhaltung von berufsethischen Standards
  • Hervorragende Kommunikationsfähigkeiten, um Kundenbedürfnisse genau zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten
  • Anbieten von Beratung zur Optimierung von Übersetzungsprozessen und zur Auswahl der besten Tools und Strategien 

Fazit

Menschliche Übersetzer*innen bleiben unverzichtbar, denn sie verstehen sprachliche und kulturelle Nuancen, wenden Fachkenntnisse an, erarbeiten kreative Lösungen und liefern qualitativ hochwertige, kontextbezogene Übersetzungen. Mit der Kombination von maschineller und menschlicher Übersetzung kann man in manchen Fällen Zeit und Geld sparen. Ganz ohne menschliche Expertise geht es jedoch meist nicht, insbesondere – aber nicht nur – bei anspruchsvollen Übersetzungen!

Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen sind sowohl in traditionellen Fähigkeiten (Sprach- und Kulturwissen) als auch in modernen technischen Kompetenzen versiert.Übersetzer*innen haben spezialisierte Kenntnisse, ein trainiertes Sprachgefühl, kulturelle Sensibilität und ethische Verantwortung. Durch kontinuierliche Weiterbildung, Perfektionierung ihrer stilistischen und technischen Fähigkeiten und exzellenten Kundenservice heben Sie sich von kostenlosen Online-Übersetzung ab. 

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