CAT-Tool – Was ist das?
Wer sich mit der Arbeit eines Übersetzers beschäftigt, wird früher oder später auf das Zauberwort CAT-(Computer-Aided-Translation)-Tool stoßen. Diese weit verbreitete Software bietet nützliche Funktionen, darf aber nicht mit maschineller Übersetzung à la Google-Übersetzer verwechselt werden. Wie das mit Werkzeugen so ist – ohne die richtige Handhabung und gutes Material kann es alleine keine Wunder vollbringen. Grob gesagt sind CAT-Tools komplexe Datenbank-Programme, in denen erarbeitete Übersetzungen und Terminologie für eine spätere Verwendung gespeichert werden. Und Datenbanken sind bekanntlich immer nur so gut wie ihr Inhalt.
Mit Hilfe von CAT-Tools sollen der Übersetzungsprozess beschleunigt, die Übersetzungskosten der Unternehmen gemindert und Terminologiekonsistenz gewährleistet werden. Vorteile: weniger Schreibarbeit, konsistentere Übersetzungen, hohe Verlässlichkeit, Einbindung von Terminologie.
Zu den gängigsten CAT-Tools gehören:
- Trados
- Wordfast
- MemoQ
- Across
- Passolo
- Déjà Vu
- Star Transit
- MetaTexis
CAT-Systeme bestehen aus verschiedenen Elementen:
- Translation Memory – Eine Datenbank mit strukturierten Übersetzungen, in der der Übersetzer zu jedem Segment im Ausgangstext eine zielsprachliche Version abspeichert. Aus diesem Archiv werden dem Übersetzer später Formulierungen vorgeschlagen, wenn durch Analyse ein bestimmter Grad an Ähnlichkeit (normalerweise etwa 75-100%) erkannt wurde.
- Terminologiedatenbank – Als Bestandteil eines Translation-Memory-Systems zeigt sie dem Übersetzer während des Übersetzungsprozesses zielsprachliche Benennungen der verwendeten Begriffe an. Ebenso wie das Translation Memory muss die Terminologiedatenbank vom Übersetzer „gefüttert“ werden.
- Alignment-Tools – Mit ihnen können vorhandene Übersetzungen (aus zwei verschiedenen Dateien) in ein Translation-Memory-System eingepflegt werden.
- Projektmanagement-/Workflow-Komponenten
- Qualitätssicherungswerkzeuge
Wie sieht die Arbeit mit einem CAT-Tool aus?
Die zu übersetzenden Dokumente werden von der Software zunächst in einzelne Segmente / Übersetzungseinheiten (meist Sätze) unterteilt, die übersichtlich in Bearbeitungsfenstern angeordnet werden. Die Abbildung zeigt die untereinander angeordneten nummerierten Segmente, wobei der Ausgangstext in der linken Spalte, der Zieltext (also die Übersetzung) in der rechten Spalte steht. Ganz rechts werden Ergebnisse aus dem Translation Memory (rot) angezeigt, sowie Ergebnisse aus der Terminologiedatenbank (blau).
Bei der Bearbeitung werden alle Übersetzungseinheiten in einem Translation Memory gespeichert. Der Übersetzer bekommt dann bei sich wiederholenden Benennungen oder Segmenten den Inhalt des Translation Memories und der Terminologiedatenbank angezeigt und kann diesen mit einem Klick einfügen und bei Bedarf abändern. Auch die Übersetzungen von Kolleginnen und Kollegen, die am selben Projekt arbeiten, werden angezeigt, wenn sie auf dasselbe Server-Translation Memory zugreifen können. Eine gleichzeitige Bearbeitung desselben Dokuments durch verschiedene Übersetzer/innen ist mit manchen Tools möglich.
Auch das Lektorieren von Texten lässt sich durch den Einsatz eines CAT-Tools vereinfachen. Die Tools verfügen über eine QA-Funktion, die neben der Rechtschreibung auch „verbotene“ Benennungen, die kundenspezifische Terminologie usw. prüft.
CAT-Tools nehmen dem Übersetzer die Arbeit nicht ab, doch dank ihrer vielen Vorteile sind sie aus dem Alltag eines Übersetzers nicht mehr wegzudenken.
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