„Eine Narrenposse? Was soll das sein?“ „Hadelump? Nie gehört“. Um viele Begriffe der Deutschen Sprache steht es schlimm. Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die sogenannten Archaismen kaum noch benutzt und langsam, aber sicher geraten sie in Vergessenheit. Gründe dafür gibt es einige:
Um zu verhindern, dass diese Wörter ganz aussterben (ok, vielleicht mit Ausnahme der politisch inkorrekten wie zum Beispiel „Negerkuss“) fordert der Duden dazu auf, solche Begriffe wieder häufiger zu verwenden. Hier ein kleines ABC an deutschen Wörtern, die kaum noch einer benutzt – und die viele gar nicht kennen:
Bedeutung: Als Amtsschimmel wird ein Mitarbeiter des Amt bezeichnet, der durch die genaue Einhaltung der bürokratischen Dienstvorschriften übertrieben langsam arbeitet.
Herkunft: Das Wort geht wohl auf ein Formular aus dem 19. Jahrhundert zurück, das als Simile bezeichnet wurde, das von dem Lateinischen Wort similis „ähnlich“ stammt. Jemand, der dieses Formular ausfüllte, und somit immer nach dem gleichen Muster arbeitete, wurde Similereiter genannt, was sich erst zu Schimmelreiter und dann zu Amtsschimmel weiterentwickelte.
Bedeutung: Veralteter Begriff für ein jugendliches Mädchen
Herkunft: Dieser Begriff soll daher kommen, dass Fischer früher die zu kleinen Fische, die Backfische, einfach wieder über Bord geworfen haben.
Bedeutung: Eine Bezeichnung für bestimmte öffentliche Toiletten in Berlin.
Herkunft: Typische Urinale um 1900, die in Form eines Achtecks erbaut wurden.
Bedeutung: Anderer Begriff für Fahrrad.
Bedeutung: Angestellter im Stoffgeschäft.
Herkunft: Elle ist ein altes Längenmaß und Stoffe wurden früher in Ellen abgemessen.
Bedeutung: Wer Fersengeld gibt, macht sich aus dem Staub.
Herkunft: Es gibt leider keine genauen Auskünfte darüber, wie dieses Wort entstanden ist, es hat aber wohl etwas damit zu tun, Geld zu zahlen um zu fliehen, also Fersengeld geben.
Bedeutung: Münzautomat, Spielautomat oder Parkuhr, also etwas, wofür viel Geld vergeudet wird.
Bedeutung: Altes deutsches Schimpfwort für einen gemeinen Menschen.
Herkunft: vulgär: Geschlechtsteil einer Hündin
Bedeutung: Schulanfänger
Herkunft: Das I ist einer der ersten Buchstaben, die ein Schulanfänger lernt.
Bedeutung: Weihnachtsengel
Herkunft: Alter Begriff aus der DDR
Bedeutung: Knorke ist ein Adjektiv für etwas sehr Gutes, Ausgezeichnetes
Herkunft: Der Ursprung des Wortes ist leider ungeklärt.
Bedeutung: veraltet für spazieren gehen.
Bedeutung: umgangssprachlich für schlechten Kaffee.
Herkunft: Ersatzkaffee aus der Nachkriegszeit.
Bedeutung: Dummkopf
Herkunft: Vermutlich ist Nulpe die Weiterbildung von Null.
Bedeutung: Onkel
Bedeutung: Als Pleitegeier wird jemand bezeichnet der Pleite geht.
Herkunft: Teile dieses Wortes stammen aus dem Jiddischen, das einmal viel Einfluss auf die deutsche Sprache hatte. Das jiddische Wort Geier bedeutet Geher, also heißt es eigentlich Pleitegeher. In unserer Sprache hat sich Pleitegeier dann verfestigt.
Bedeutung: umgangssprachlich bzw. scherzhaft für Akkordeon
Herkunft: Angeblich leitet sich das Wort quetschen von dem lat. Wort quatere, quassere ab, was so viel wie schütteln oder schlagen bedeutet.
Bedeutung: ein hinterlistiger Mensch, Intrigant
Herkunft: Das Wort Ränke steht für verwerfliche Pläne. Schmieden wurde als Metapher für ersinnen benutzt.
Bedeutung: schlemmen
Herkunft: kommt von slampen (schmatzend bzw. schlürfend essen) und wurde durch eine Wiederholung eines Wortteils erst zu slampampen und dann zu schlampampen.
Bedeutung: Kränkung, Verdruss
Herkunft: Tort stammt aus dem Französischen (tort = Unrecht) bzw. dem Lateinischen (tortus = gedreht, gewunden). Ähnlichkeit zu Tortur.
Bedeutung: Talg
Herkunft: ursprünglich wohl Eingeweide
Bedeutung: wortwörtlich
Herkunft: lateinisch
Bedeutung: lebhafte, temperamentvolle junge Frau von kräftiger Statur
Herkunft: Brumme bedeutet hier so viel wie Käfer, was auch salopp für eine junge Frau verwendet wird.
Bedeutung: Als Xanthippe wird eine streitsüchtige Frau bezeichnet.
Herkunft: Xanthippe war die Frau von Sokrates, die als sehr streitsüchtig und zänkisch beschrieben wird.
Bedeutung: junger, karrierebewusster Stadtmensch, der viel Wert auf sein Äußeres legt.
Herkunft: Der Begriff kommt aus dem Englischen und setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von young urban professional (people) zusammen.
Bedeutung: Als Zaungast wurde ursprünglich jemand bezeichnet, der bei einer kostenpflichtigen Veranstaltung nur über den Zaun oder der bei einem Geschehen nur aus der Entfernung zusieht.
Wenn Sie das nächste Mal auf der Suche nach einer Freizeitaktivität sind, dann schwingen Sie sich doch auf ihren knorken Drahtesel, lustwandeln Sie oder lernen Sie die Quetschkommode zu spielen. Die Wörter werden es Ihnen danken. Wir raten jedoch davon ab, Ihre Frau als Xanthippe zu bezeichnen. Sollten Sie es doch tun, so geben Sie am besten schnell Fersengeld, bevor sie herausfindet, was das Wort bedeutet!
Quellen:
http://www.kunst-worte.de/archaismen/
http://www.detlef-guertler.de/Rote-Liste.htm
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