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Tourismus für Fortgeschrittene – Tourism for Runaways

15
Feb, 2016
Von Anja Peschel

Wer kennt sie nicht, die herrlich lustigen Schilder, die ausländische Besucher informieren sollen, sie aber in Wirklichkeit nur verwirren.

Was auf Speisekarten höchstens dazu führt, dass der ausländische Tourist unfreiwillig aus der Komfortzone gelockt wird und kulinarisch mal was anderes probiert (auf den Kanaren wurde uns mal die eigenwillige Kombi Jam and Eggs – ein Versuch, jamón y huevos zu übersetzen – angeboten), kann an anderer Stelle doch auch größeren Schaden anrichten.

Orientierung im Angebotsdschungel

Dank Internet sind touristische Angebote weltweit mit wenigen Mausklicks vergleichbar. Allerdings nur, wenn der Nutzer sie in seiner Sprache vorfindet. Ich jedenfalls habe nicht die Geduld, mich durch eine Google-Übersetzung oder eine nur auf Italienisch (Italienisch kann ich leider nicht) geschriebene Website zu quälen, wenn ich meinen Italienurlaub buchen möchte. Ob das wohl auch einer der Gründe ist, warum immer mehr Deutsche gerne im eigenen Land Urlaub machen? Vor der Buchung einer Reise empfiehlt es sich, die Reisebedingungen durchzulesen. Was in der Muttersprache schon eine Quälerei ist, ist für die meisten Fernreisenden in spe in einer anderen Sprache fast nicht machbar. Fehlende oder fehlerhafte Übersetzungen, die zu echten Schwierigkeiten in der Orientierung, im Verständnis lokaler Besonderheiten oder sogar überlebensnotwendiger Sicherheitsbestimmungen führen, schädigen nicht nur das Image des Anbieters, sondern können auch Haftungs- und Regressforderungen nach sich ziehen.

Sprechen Sie die Sprache ihres Gastes

Wer also in seinem Hotel, seiner Ferienanlage oder bei seiner Bildungsreise gerne auch Gäste aus dem nicht-deutschsprachigen Raum begrüßen möchte, ist gut beraten, diese in ihrer eigenen Sprache anzusprechen. Etwa 30 % der Internet-User sind englischsprachig, was im Umkehrschluss bedeutet, dass 70 % der Nutzer durch eine lediglich ins Englische übersetzte Website nicht (oder zumindest nicht in ihrer Muttersprache) erreicht werden.

Unter den ausländischen Touristen, die Deutschland als Ferienziel aussuchen, kommen nur ca. 8 % aus dem deutschsprachigen Ausland. Unter den nichtdeutschsprachigen Besuchern machen mit ca. 10 % Besucher aus den Niederlanden den größten Part aus, gefolgt von je ca. 5 % aus den USA und Großbritannien, fast 4 % aus Italien, über 3 % aus Frankreich.

Laut Marktforschungsinstitut Common Sense Advisory sind 72 % der Verbraucher geneigter, ein Produkt zu kaufen, wenn Informationen dazu in ihrer eigenen Sprache verfügbar sind. Darüber hinaus geben 56 % der Verbraucher an, dass für die Kaufentscheidung die Verfügbarkeit von Informationen in ihrer Muttersprache wichtiger ist als der Preis.

Arbeiten fürs Abenteuer

Nachdem die Argumente für eine mehrsprachige Realisierung der Hotelwebsite oder des Urlaubskatalogs nicht von der Hand zu weisen sind, stellt sich nun die Frage: Woher die Übersetzung nehmen? Die billigste und schnellste Variante ist natürlich eine Einbindung des Google-Übersetzers. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass die Maschine einige Probleme mit Werbeslogans hat. Aus „Own your adventure when you book your next vacation to the Bahamas“ im Englischen wird auf Deutsch „Arbeiten Sie Ihr Abenteuer, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub auf den Bahamas buchen“. Hmm. Arbeiten wollten wir eigentlich gerade nicht.

Wenn man auch über die englischsprachige Welt hinaus hofft, Gäste ins Land zu locken, sollte man außerdem bedenken, dass der Google-Übersetzer z.B. ins Spanische nicht direkt vom Deutschen übersetzt, sondern vom Deutschen ins Englische und dann erst vom Englischen ins Spanische. Schon mit der einsprachigen Flüsterpost lässt sich viel Spaß haben, man kann sich also vorstellen, um wie viel lustiger es wird, wenn mehrere Sprachen im Spiel sind. Ob das dann allerdings noch werbewirksam ist …

Der direkte Weg nach Rom

Wer also Touristen aus aller Welt in ihrer Sprache ansprechen will, sollte darauf achten, dass aus den fremdsprachlichen Versionen keine Lachnummer wird. Die Übersetzung von Marketing-wirksamen Texten erfordert viel Sprachgefühl und fundierte Kenntnisse der Kultur Ihrer potenziellen Gäste. Und wer allgemeine Reisebedingungen unterschreiben soll, sollte sie auch verstehen können. Es mag vielleicht sein, dass alle Wege nach Rom führen, aber der direkteste Weg geht über professionelle Übersetzer.

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